Wurlitzer oder Die Erfindung der Gegenwart
Hans-Vogt-Filmpreis 2012 Stadt Rehau Hans Vogt, Wurlitz Vom Bauernbub zum Erfinder des Tonfilms 100 Jahre Lichttonfilm | REHAU ART 2019 - 2022 Idee und Konzeption Antje Starost & Hans Helmut Grotjahn
Frankenpost vom 19.09.2022
Über den Film
Wurlitz, ein Ort mit einem klingenden Namen. Viele
kennen sie noch: die Wurlitzer Music Box aus den 60er
Jahren. Nur Eingeweihten bekannt: die Wurlitzer
Kino-Orgel, die den Stummfilm begleitete.
Doch
kaum einer weiß, dass auch der Erfinder des
Lichttonfilms ein Wurlitzer ist: Hans Vogt. Und während
Music Box und Kino-Orgel Kulturgeschichte geworden sind,
ist der Lichttonfilm so aktuell wie zu Zeiten seiner Erfindung.
Ausgangspunkt für alle drei Erfindungen ist dieser kleine Ort in Oberfranken.
Hier wurde 1890 Hans Vogt als Sohn des Dorfschmieds geboren. Auf dem Jahrmarkt hat er sein
Schlüsselerlebnis und die fixe Idee "den Ton zum Film dazu zu erfinden".
Möglich wurde dies durch seinen jüngeren Bruder Gustav, der an seiner Stelle die
Dorfschmiede übernahm. Hans Vogt, Erfinder, Bastler, Eigenbrötler, Fleischverächter,
Abstinenzler, zog es in die Ferne. Nach Berlin...
In Wurlitzer oder Die Erfindung der Gegenwart verbindet sich die Geschichte des Tonfilmerfinders,
der in die Fremde geht, mit den Wurlitzern, die am Ort geblieben sind. Bis heute.
Spannend, sehenswert und hervorragend aber ist der Film "Wurlitzer", weil er der Landschaft auf den Pelz rückt,
weil er die Menschen zeigt, die dort geblieben sind. Man sieht in den Bildern die Kraft der Bildersprache
des Stummfilms, die der Fortschritt, die Erfindung des Tonfilms, diesem genommen hat.
Opferdach, taz
Vom Aussterben der Kunst erzählt dieser Film, gegen das Schwinden dieser Fähigkeit kämpft er an - und gewinnt aus
dieser Niederlage Schönheit.
Michael Althen, Süddeutsche
Ein Film, der wenig Worte macht. Doch die ruhigen, heiteren Bilder sprechen eine eigene, unglaublich faszinierende Sprache.
U.H., tz München
Der Film bewegt sich auf eine eigenwillige Art zwischen den Genres Dokumentarfilm, Spielfilm und Essay,
er fesselt durch die Intensität seiner filmischen Sprache.
Ulrich Gregor, Internationales Forum des Jungen Films